Fortbildung zu lebensbedrohlichen Einsatzlagen mit der Polizei
Der DRK Ortsverein Eggenstein-Leopoldshafen hat am 10.09.2024 eine
spezielle Fortbildung zum Thema „Lebensbedrohliche Einsatzlagen“
(LebEL) organisiert. In Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium
Karlsruhe wurden die teilnehmenden Einsatzkräfte umfassend auf
Extremfälle wie Amokläufe oder Terroranschläge vorbereitet. Zu den
Teilnehmern zählten leitende Notärzte, Gruppenführer, die Kreisbereitschaftsleitung sowie Mitglieder der beiden Einsatzleitwagen
(ELWs).
Unter der Leitung von Ralf Meinzer vom Polizeipräsidium Karlsruhe
stand der Abend im Zeichen von Theorie und Praxis.
Im Theorieteil wurden folgende zentrale Themen behandelt:
Sortierung der Patienten nach Kategorien:
Die korrekte Priorisierung von Verletzten ist essenziell, um in
lebensbedrohlichen Lagen schnell und den Richtigen helfen zu können.
gPA – geschützte Patientenablage:
Die Einrichtung einer sicheren Zone zur Erstversorgung von Patienten
wurde erläutert, um die medizinische Versorgung unter geschützten
Bedingungen zu gewährleisten.
Analyse des Terroranschlags in München:
Ein reales Fallbeispiel wurde herangezogen, um Vorgehensweisen bei
der Bewältigung von Terrorlagen zu verdeutlichen.
Vorbereitung auf eine LebEL: Was kann das DRK tun?
Ein zentraler Aspekt der Fortbildung war die Rolle des DRK in der aktiven
Einsatzlage. Die Einsatzkräfte wurden geschult, wie sie in solchen Situationen
effektiv handeln können:
Aufklärung: In akuten Einsatzlagen spielt die Weitergabe von Informationen eine entscheidende Rolle. Es geht darum, die Lage einzuschätzen, Informationen
schnell an andere Einsatzkräfte weiterzugeben und potenzielle Gefahren zu melden oder Bedenken zu äußern.Evasion (Flucht): In bestimmten Fällen ist es notwendig, Einsatzorte schnell und sicher zu verlassen, um sich selbst und andere nicht weiter zu gefährden.
Eigensicherung/Eigenschutz: Der Schutz der eigenen Gesundheit und Sicherheit hat oberste Priorität – erst wenn die eigene Sicherheit gewährleistet
ist, kann die Versorgung der Patienten erfolgen.
Im anschließenden Praxisteil konnten die Teilnehmer das theoretisch Erlernte in realitätsnahen Übungen umsetzen:
„Ausbooten“ – Flucht aus dem Einsatzmittel: Es wurde trainiert, wie Einsatzkräfte in gefährlichen Situationen ihre Einsatzfahrzeuge schnell und sicher verlassen können.
Ballistische Schutzmöglichkeiten: Verschiedene Techniken und Möglichkeiten, sich selbst und andere vor Gefahren wie Schüssen zu schützen, wurden vorgestellt und geübt.
Der DRK Ortsverein Eggenstein-Leopoldshafen bedankt sich bei Ralf Meinzer
und dem Polizeipräsidium Karlsruhe für die lehrreiche und praxisnahe
Fortbildung. Diese Schulung hat die Einsatzkräfte auf Extremfälle vorbereitet, bei denen ein schnelles und überlegtes Handeln Leben retten kann.
- Foto: Sascha Kemper
- Foto: Sascha Kemper
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